Besuch von Dr. Markus Rösler

Schüler des FAG treffen sich mit Markus Rösler zum Expertengespräch

Ist die Landwirtschaft in Deutschland zukunftsfähig? lautete die Frage, der Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse des Friedrich-Abel-Gymnasiums im Rahmen ihres Politik-Unterrichts bei Herrn Benjamin Hipp auf den Grund gingen. Sie bearbeiteten eine Fallstudie zur Zukunft der deutschen Landwirtschaft und der Austausch mit MdL Dr. Markus Rösler bildete am 21. 10. 2025 den Abschluss einer intensiven Auseinandersetzung.

Herr Rösler ist selbst Kind von Nebenerwerbsbauern und entstammt nach eigenen Angaben einer typischen „Wengerter-Familie“, was ihn im Austausch mit der Schülerschaft zu einem ebenso kompetenten wie bodenständigen Experten werden ließ, der sich zudem noch wissenschaftlich mit dem Thema Landwirtschaft beschäftigt hat. Nach einer kurzen Vorstellung des Gastes durch Herrn Hipp als Fachlehrer, berichtete Herr Dr. Rösler von seiner Arbeit als Mitglied des Landtages, von den Sitzungstagen und ihren Abläufen sowie von seinen Aufgaben im Auftrag des Umweltausschusses.

In lockerem und schülernahem Ton vermittelte Markus Rösler den Schülerinnen und Schülern in verständlicher Sprache, worauf es bei der drängenden Frage nach der Zukunftsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft insgesamt ankommt. Wichtig sei, dass Bauern für gute, qualitativ hochwertige (Bio-)Produkte faire Preise bekämen. In diesem Zusammenhang zeigte Dr. Rösler den interessierten Zuhörern eine Flasche der Ensinger Saftschorle als Anschauungsbeispiel: Sie wird laut Rösler aus Äpfeln von Bio-Streuobstwiesen hergestellt, etwas hochpreisiger, aber besser im Geschmack. Der Vertrieb dieser Saftschorle werde aber oftmals durch den Handel erschwert. Es gebe laut Herrn Rösler sogar bei Lebensmittel-Märkten ein- und desselben Konzerns deutliche Unterschiede in der Vertriebsfrage, je nachdem, ob es sich um einen Filialbetrieb mit einem Standard-Produktangebot oder einen Franchisebetrieb mit größerem Bio-Angebot beziehungsweise Regional-Angebot handle.
An dieser Stelle gab der Abgeordnete den Jugendlichen auch konkrete Ratschläge, denn es seien beim Einkauf drei Kriterien zu beachten: regional, saisonal und bio. Auch hier erklärte Rösler die Begriffe wieder sehr anschaulich und anhand von Äpfeln. Die staatliche Unterstützung von Bauern müsse nach Rösler insgesamt weg von der Empfehlung zur quantitativen Steigerung hin zur qualitativen Landwirtschaft, um zukunftsfähiger zu werden.

Anschließend durften die Schülerinnen und Schüler am FAG noch Rückfragen an Herrn Markus Rösler stellen und diese spiegelten Themen wider, die im Moment viele Bürger bewegen. Auf die Frage, ob Herr Rösler ein E-Auto fahre und was er davon halte, räumte er ein, einen Kleinwagen zu fahren, der noch recht gut ginge. Seine Philosophie sei, dass nichts weggeworfen werden sollte, das noch Wert hätte. Aber für Herrn Rösler gehören den E-Autos die Zukunft und dabei sollte man nicht dogmatisch sein. Ob das Verbrenner-Aus 2035, 2037 oder 2039 komme, sei egal, solange man sich in die richtige Richtung bewege.
Die Frage, ob es in der Schule ein Fach geben sollte, das sich nur mit der Umwelt beschäftigt, bejahte Dr. Rösler sofort und machte klar, dass er schon vor Jahren anstelle des Faches Wirtschaft lieber ein Fach namens „Nachhaltigkeit“ eingeführt hätte, weil man sich dann seiner Meinung nach mehr mit drängenden Klima-Fragen beschäftigen würde.
Auch die Frage nach der Wehrpflicht-Debatte kam auf und Herr Rösler stellte klar, dass es prinzipiell richtig und wichtig sei, dass junge Menschen nach der Schule ein Jahr für die Gesellschaft absolvierten, welcher Art auch immer diese Arbeit sei. Er wisse aus eigener Erfahrung, wie wichtig das sei, um sich zu orientieren, um zu wissen, wofür man gemacht sei und was man könne. Der Besuch des Abgeordneten kam bei den Zehntklässlern sehr gut an und auch Markus Rösler genoss den Austausch mit den Jugendlichen und versprach, gerne wiederzukommen.