Wenn Musik den Menschen durch die Zeit hilft – Sommerkonzert am FAG
Was mussten wir in den letzten Jahren nicht alles bewältigen? Jetzt ist es wieder Zeit durchzuatmen und Musik zu genießen. Die Musiker des Friedrich-Abel-Gymnasiums hatten dafür bei Probentagen in Weikersheim ein sommerliches Konzert vorbereitet. Schon vor Beginn der Aufführung war die Vorfreude zu spüren: „Wie lange haben wir auf diesen Auftritt gewartet? Endlich wieder Publikum.“ Ihre Sehnsucht hatten die Musiker und Sänger in viele Liebeslieder gepackt.
Mit Musik aus den Filmen „Star Wars“ und „Harry Potter“ schickte das Orchester seine Zuhörer zu Beginn gleich in andere Welten. In „City Of Stars“ aus dem Film „La-La-La-Land“ war die Sehnsucht nach einer Liebesgeschichte an diesem Abend zum ersten Mal deutlich zu spüren. Barbara Linn sang - vom Orchester begleitet – „Gabriellas Song“ in dänischer Sprache. Auch ohne deutschen Text ließ Barbara uns den Wunsch nach Aufbruch und Leben spüren. Mit der „Bohemian Rhapsody“ erzählte das Orchester zum Schluss, dass sich nicht alle Lebenswünsche erfüllen, nicht für Freddy Mercury und wahrscheinlich auch nicht für uns.
In den Zwischentexten wurde immer wieder die große Dankbarkeit dafür deutlich, dass die Pandemie Pause macht und uns somit die Möglichkeit gibt, wieder andere Projekte zu verfolgen.
Der Chor bezauberte im zweiten Teil des Konzerts mit „Just The Way You Are“ gleich am Anfang noch einmal mit einem Liebeslied. Aber mit Adeles „Easy On Me“ wurde den Zuhörern klar, dass alle Liebesgeschichten einmal zu Ende gehen: „I had no time to choose what I chose to do“. Waren Adeles Abschiedsworte nicht auch passend für unsere Situation in den letzten zwei Jahren? Und während man noch nachdachte, überwältigte der Chor mit „Someone Like You“ und wechselnden Solostimmen das Publikum. Da waren sie, die Gefühle, die wir so lange zurückgehalten haben. Die Pandemie hat in uns so viele Sehnsüchte geweckt, uns aber auch den Wert von Zuhause und Heimat vor Augen geführt. Deshalb fordert der norwegische Song „Runaway“ von Aurora am Ende auch immer wieder „take me home“.
Im Lockdown hatte die ehemalige FAG-Schülerin Katharina Linn, jetzt Musikstudentin in Mannheim, für ihr Bachelor-Projekt „Baba Yetu“, ein „Vater Unser“ in Swahili, mit dem FAG-Chor online vorbereitet. Ziel des Projektes war es, interkulturelle Elemente mit einem Schulchor einzuüben: Ferne, Sehnsucht, Rhythmus, Glaube, sanfte Bewegungen der Sängerinnen. Der Chor schaffte es mühelos, uns nach Südafrika mitzunehmen. Wie die Sängerinnen im Fernunterricht geprobt hat, kann man in einem Video der Fachschaft Musik auf der Homepage des FAGs anschauen.
Spätestens jetzt wurde allen Betroffenen deutlich: dies war auch der Abschied der Abiturienten und Abiturientinnen. Die Pandemie hat sie um zwei Jahre dieser wunderbaren Auftritte betrogen. Gehen, Bleiben, Sehnsucht, Erfüllung und immer wieder auch Trennung, das ganze Leben eben.
Da war es gut, dass die Big Band mit großem Orchester auftrat und mit „Can´t Buy Me Love“ die Zuschauer schmissig und laut in die Gegenwart zurückholte. Bei den Jazzstücken „Cantaloup Island“, „Good Times“ und „Cissy Strut“ konnte jeder noch etwas seinen eigenen Gedanken nachhängen und sich selbst wieder zusammensetzen. Ein wunderbares Konzert ging zu Ende. „Happy days are here again“, heißt es in „Good Times“ für alle und für die Abiturienten gibt es in Gabriellas Song die Botschaft: „Jetzt gehört das Leben mir.“
Der besondere Dank geht an die Musiklehrer Regina Bauer, Miriam Sauter und Markus Sauter für diese emotionale Wiederbegegnung mit der Musik.
Am Vormittag lernten die Schüler den französischen Schulalltag kennen. Sie nahmen am Unterricht teil und erhielten eine Schulführung, die sie auch ins CDI führte. Ein CDI ist weit mehr als eine Schulbibliothek: Es ist ein Ort der Recherche, des Wissens und der Ruhe, den die deutschen Schüler mit einer spielerischen Rallye erkunden konnten. Die Erlebnisse des Vormittags konnten beim gemeinsamen Mittagessen zusammen mit den Austauschpartnern besprochen werden.
Einig waren sich die deutschen Schüler, dass es in Frankreich strengere Regeln gibt: So hat eine Schülergruppe im Unterricht mitbekommen, dass eine französische Schülerin, die ihr Handy nicht wie vorgeschrieben im Rucksack verstaut hatte, sondern lediglich in der Hosentasche, eine Strafarbeit erhielt. Anders ist auch, dass die Schüler nach der Pause im Schulhof vom Lehrer abgeholt werden und nicht allein ins Schulgebäude dürfen. Während die Handyregelung von den Deutschen einhellig als zu streng gesehen wurde, hat diese Regelung vielen gefallen. „Dann ist nicht so ein Durcheinander in den Gängen“, meinte Laura dazu.
Nach dem Mittagessen – übrigens ganz französisch mit mehreren Gängen, dazu Käse und Baguette – erkundeten die Schüler in gemischten Kleingruppen Châtenois bei einer Fotorallye. Zurück im collège konnten die Schüler ihren Austauschpartner bei einem Partnerinterview noch besser kennenlernen. Beim gemeinsamen Abschluss war klar: Es gibt zwar viele Unterschiede zwischen deutschen und französischen Schulen und zwischen Deutschen und Franzosen, aber noch mehr Gemeinsamkeiten. Die FAGler waren beeindruckt von der Freundlichkeit und Offenheit ihrer Gastgeber und wissen jetzt, dass es zum einen geographisch nicht weit ist bis nach Châtenois und zum anderen auch der Weg in die Herzen ihrer neuen Freunde sehr schnell zu bewältigen war.
In der Geschichte des Musicals „Löwenherz- Leonardo und das magische Amulette“ geht es dieses Jahr um den Jungen Leonardo, der sich mit Hilfe eines Amulettes vor der Inquisition aus dem Mittelalter in unsere Zeit retten kann.

Ziel aller Proben war dieses Jahr nicht die Aufführung in der Stadthalle, sondern ein Film, der alle Szenen zusammenfassen soll. Hierzu hat die Film-AG viele Teile gefilmt, die nun die SMEPer (Schüler-Medien-Mentoren-Programm-AG) zum diesjährigen Musical-Film zusammenschneiden werden. Noch sind viele von ihnen allerdings mit dem Abitur beschäftigt. Noch sind nicht alle Spielszenen gefilmt, denn auch die Probentage blieben nicht frei von Corona. Das Löwenherz-Schlusslied aller mutigen Fünfer wurde schließlich in der Stadthalle gedreht (Foto oben).
Seit Menschengedenken und für Generationen von Abiturienten begann das schriftliche Abitur mit dem Fach Deutsch. Das hatte seine guten Gründe: alle Schüler und Schülerinnen begannen die Reifeprüfung gemeinsam, psychologisch diente der Tag zur Nervenberuhigung, denn jeder Abiturient konnte etwas zu Papier bringen, und die Deutschlehrer hatten die meisten Tage für ihre Korrekturen. Vor lauter Pandemie ist es da in den letzten zwei Jahren gar nicht richtig aufgefallen, dass auch bezüglich des Abiturs die Welt in Baden-Württemberg nicht mehr so ist, wie sie war. Am Montag nach den Osterferien begann das diesjährige Abitur mit Italienisch und mit nur sechs Schülerinnen und Schülern. Nichts von den Gefühlen der früheren Jahre: wir sind der Abi-Jahrgang 2022, wir sind alle zusammen, wir rocken das!
78 Schülerinnen und Schüler nahmen dieses Jahr am schriftlichen Abitur des FAGs teil. Eine Schülerin konnte nicht antreten: Corona. Heute endete nun das Abitur mit dem Fach Französisch.
Neben dem Start mit Italienisch ist seit zwei Jahren auch neu, dass die Abiturienten nur noch drei Klausuren schreiben, jeweils in ihren fünf-stündigen Fächern. So gab es jetzt Abiturienten, die keine schriftliche Prüfung in Deutsch oder Mathematik ablegen mussten, vor ein paar Jahren noch undenkbar. Nur an zwei Tagen fand das Abitur wegen der Größe der Gruppe in der Stadthalle statt: der sogenannten Tutti-Frutti-Tag (Bildende Kunst, Gemeinschaftskunde, Geografie, Geschichte, NwT, Sport und Wirtschaft) hatte mit 58 Abiturienten die meisten „Teilnehmer“, gefolgt von Mathematik mit 43 (Foto).

VAIHINGEN. „Zieht einfach“, „Ihr müsst laufen“, rufen Schüler, die gestern Mittag in der Menschenkette für den Frieden stehen. Doch es reicht nicht ganz – auf dem Radweg beim Friedrich-Abel-Gymnasium klafft ein Loch in der eigentlich 3,2 Kilometer langen Friedenskette in Vaihingen, die von rund 1400 Schülern gestern gebildet wird.
„Die Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine und die Situation der Menschen dort stehen aktuell im Fokus der Öffentlichkeit und machen unsere Schülerinnen und Schüler und auch uns Erwachsene sehr betroffen. Ängste, Fragen und der Wunsch, irgendwie zu helfen, stehen im Raum.“ So beschreibt Stephan Damp, Schulleiter des
Deshalb habe man die Woche vom 14. bis 18. März am FAG unter das Motto „Woche für den Frieden“ gestellt. Hierbei fanden im Unterricht punktuell Unterrichtsbeitrage oder Projekte mit verschiedenen Schwerpunkten statt: In einzelnen Fächern und Unterrichtsstunden wurde das Thema aufgegriffen, so Damp.
Beim sogenannten „FAG Total“ im Schulhof, coronabedingt dreimal für Gruppen von Schülern, heißt es gestern in Redebeiträgen







